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1662 – 1664 läßt sich der Bau des heute bestehenden, 32 m hohen Turms archivalisch nachweisen, nicht aber, ob zuvor an derselben Stelle bereits ein Gebäude – etwa ein Karner oder eine Kapelle – existiert hat.
In jüngster Zeit durchgeführte archäologische Grabungen beweisen, daß dieser Turm a priori freistehend gebaut wurde, denn trotz mehrerer Grabungsschnitte in dessen unmittelbarem Umfeld konnten keine Fundamente oder ähnliche Beweise eines einst an diesen Turm angebauten größeren Kirchengebäudes nachgewiesen werden.
Zwar besitzt die Grundform des Turmes mittelalterliche Tendenzen (Turmhalle), doch ist aufgrund der Bauweise die eingangs genannte Entstehungszeit realistisch.
Möglicherweise war daran gedacht, an diesen Turm Richtung Osten den Kirchenneubau anzufügen, was aus unerfindlichen Gründen letztendlich nicht geschah.
1685 lieferte der Grazer Glockengießer Medardus Reig die heute noch vorhandene, über 500 kg schwere „Zwölfuhrglocke“.
1723 wurde erstmals eine Kirchenuhr installiert; deren Läutwerk und Ziffernblätter mußten 1871 tiefer gesetzt werden, um für die damals angeschaffenen größeren Glocken Platz zu schaffen. Abgesehen von der genannten historischen Glocke stammt das derzeitige von der Glockengießerei Pfundner gelieferte Geläute aus dem Jahr 1949.
1792 wurden größere Umbauarbeiten und Renovierungen durchgeführt: der Stiegenaufgang wurde erneuert, die Fassade des Stiegenhausvorbaues bekam ihr aktuelles Aussehen mit dem hl. Johannes Nepomuk als Nischenfigur. Ein damals angefertigter Plan zeigt an der Nord- und an der Südseite niedere Anbauten, die heute nicht mehr existieren.
1922 wurde durch die Pfarre ein erstes Kriegerdenkmal vor dem Turm errichtet, 1951 aber in die Turmhalle verlegt.
1992 erfuhren der gesamte Turm und das Kriegerdenkmal eine umfassende Renovierung.
Der von 1669 bis 1701 errichtete Bau weist eine beachtliche Innenausstattung auf. Das Äußere des geosteten Kirchenbaues ist bis auf eine umlaufende Hohlkehle unter dem Dachansatz ungegliedert.
Die zum Kirchplatz ausgerichtete Fassade ist schlicht gestaltet und weist drei Figurennischen um das Kirchenportal auf. Darin stehen hölzerne Statuen der Heiligen Florian, Augustinus und Franz Xaver.
Das Bronzeportal wurde 1991 von Prof. Erwin Huber geschaffen und zeigt Schlüsselszenen aus dem Leben des Heiligen Petrus.
Das Innere der Kirche zeigt sich als einschiffiges, dreijochiges Langhaus, an das der eingezogene, zweijhochige Chor mit 3/10-Schluß angesetzt ist. Rhythmisiert wird das Innere durch flache Wandpfleiler mit Gurtgesimsen, überspannt von gedrückten Kreuzgratgewölben mit Eierstableisten. Die Fensterlaibungen sind mit farbigem Bandlwerkstuck akzentuiert. Im westlichen Joch erhebt sich eine dreiachsige Orgelempore mit Kreuzgrat-gewölben.
An der Brüstung ist das Wappen des gräflich Khuenburgischen Ehepaares Franz Ludwig und Maria Theresia angebracht, dessen Stiftungen maßgeblich zur Anschaffung der qualitätvollen Innenausstattung beitrugen.
Im Zentrum des Hochaltares hängt das fünf Meter hohe Altarbild, das die Befreiung des Apostels Petrus aus dem Kerker durch einen Engel zeigt: Geführt von der himmlischen Gestalt und geblendet vom herabfallenden Licht schreitet Petrus an den schlafenden Wachen vorbei. 1784 wurde das Bild von Pfarrer Georg Neupauer angeschafft, der Künstler ist leider unbekannt, doch findet sich rechts unten die Bezeichnung des Historienmalers und Restaurators „Joh. Beyer Ren. 1857“.
Südseitig ist im Triumphbogen seit 1782/83 die Kanzel untergebracht. Auf dem Korb sind die weiblichen Personifikationen der Hoffnung mit dem Anker und der Liebe mit dem Flammenherz angebracht. Darüber auf dem Schalldeckel schwebt mit einem Kreuz die Figur des Glaubens, flankiert von zwei Putten mit den Gesetzestafeln des Moses und dem Buch der Heiligen Schrift.
Die Trennung des Kirchengebäudes vom „Campanile“ macht St. Peter im Sulmtal zu einer architektonischen Besonderheit in der Steiermark. Die bemerkenswerte Ausstattung ergibt in seiner Einheitlichkeit ein abgerundetes Ensemble barocken Kunstschaffens, das mit zeitgenössischen Akzenten ergänzt wird. Die gesamte Gruppe der Bauten auf dem Hügel – Kirche, Turm, Pfarrhof und Speichergebäude, vor allem aber der Kirchenraum und seine Ausstattung – weisen eine beachtliche Qualität auf.
1980 feierte das Land Steiermark das 800-Jahr-Jubiläum.
Aus diesem Anlaß wurde in St. Peter im Sulmtal das ehemalige Pressgebäude des Pfarrhofes in ein Museum (Heimathaus) umgebaut.
In diesem vereinsgeschichtlichen Dokumentationszentrum werden die Vergangenheit und die Tätigkeit der Vereine, der Pfarre und der Gemeinde, das Brauchtum, die Geschichte des Kohlenbergbaues und andere für St. Peter bedeutende Ereignisse festgehalten.
Ursprünglich war in einem Teil des heutigen Heimatmuseums das erste Glashaus von St. Peter untergebracht, welches Pfarrer Resch sorgfältig betreute. Seine Blumen und Pflanzen fanden weithin große Anerkennung.
Museumsführungen sind nach telefonischer Vereinbarung (03467-8302-0) möglich.
Vom Ortseingang gegenüber der Sportanlage führt ein 1999 errichteter Naturlehrpfad den Teichen entlang bis ins Ortszentrum.
Er wurde von der Gemeinde im Rahmen der Dorfentwicklung als ILE-Projekt (Integrierte ländliche Entwicklung) „Europadorf 2000“ mit Fördermitteln der EU, des Bundes und des Landes Steiermark errichtet.
Auf 10 Schautafeln werden Besonderheiten des Umfeldes beschrieben und auf die besondere Bedeutung der Erhaltung eines natürlichen Lebensraumes hingewiesen.
Das Konzept stammt von der aus St.Peter im Sulmtal stammenden Biologin Mag. Barbara Brauchart.
Anläßlich des 750-Jahr-Jubiläums (1233-1994) wurde der frühere Hauptzufahrtsweg zum Kirchplatz als Fußweg reaktiviert und durch die Errichtung der 14 Kreuzwegstationen mit Bronzereliefs von Leopold Pfisterer neu gestaltet.
Am Palmsonntag 1994 wurden sie vom damaligen Bischof Johann Weber geweiht.